Natives, Loon und Urtiere

Heute möchte ich weiter kurz über die Natives in der Parry Sound Region, Ontario berichten. Ein wunderschöner Vogel Namens "Loon", der canadische Nationalvogel begeistert mich und vor dem gepanzerten Wesen fürchte ich mich ein wenig
;-). Neue Bilder von Blockhausbau folgen.

Als ich vergangene Woche das Buch über das Volk "Anishinabe" versuchte zu verstehen, fand ich nicht wirklich erwähnenswertes heraus. Die Bezeichnung "Anishinabe" bedeutet so viel wie "das erste Volk". Sprachlich gehören sie zur Algonkinsprachgruppe, eine der am weitesten verbreiteten Spachen der in Canada lebenden Natives. Da die Gegend um den Pickerelriver erst um 1840 besiedelt wurde und die Natives zu dieser Zeit weitestgehend schon in ihre Reservate zurückgedrängt wurden, gab keine nennenswerten Begegnungen zwischen den Siedlern und den Ureinwohnern, was mich am meisten interessiert hätte. Trotzdem fand ich im Netz einige Informationen, diese waren aber so umfassend und es hätte hier den Ramen gesprengt. Somit konzentrierte ich mich wieder weiter auf die Naturentdeckungen.

Der kanadische Nationalvogel hat mich die letzten Wochen immer wieder begleitet. Es ist ein perfekter Fischer und taucht immer wieder neben meinem Boot auf der Fahrt zur Old Mirror Lodge auf. Der Ruf der Loon´s ist besonders. In der Abenddämmerung kann man ein gespenstisches aaoooh… hören. Wenn sich die Vögel am ende des Sommer sammeln und auf Ihren Flug zu den Küsten vorbereiten, hört man die Rufe WÜH wü-a WÜH wü-a WÜH wü-a. Es ist ein Taucher wie unser heimischer Haubentaucher. Meist haben die Loon´s nur ein Junges, welches sie die ersten Wochen auch auf Ihren Rücken tragen.

Als Nationalvogel ist der Loon in die 1 Dollarmünze eingeprägt und deshalb nennen die Candadier den Dollar auch „Loony“. Der Loon gilt auch als Frühlingsbote, da er der erste Vogel im Frühjahr auf den Seen ist, sobald das Eis verschwunden ist. Der Balztanz der Loons ist für mich eins der eindrückliches Naturschauspiele, welchen sie auch beim Sammeln im Spätsommer aufführen und dabei wunderbar singen. Burgi und Marcus sind letztes Jahr im August auf einer Kanu Tour durch viele Loons hindurch gepaddelt, die dieses Schauspiel zeigten. Sie haben ein Video gemacht und man bekommt eine Gänsehaut, da sich die Laute der Gesänge im Echo immer wiedergeben. Vielleicht schaff ich es noch dieses Video in den Blog zu bringen. Für alle Naturfreunde EINMALIG!

Was diesen Vogel noch sympathisch macht ist die Besonderheit der Fürsorge der Altvögel. Im Spätsommer fliegen die Alten erst los, wenn die Jungtiere wirklich fliegen gelernt haben. Bei frühen Wintereinbrüchen wird ihnen das manchmal zum Verhängnis.

In den tausend Seen hier um mich herum treibt ein Urtier mir einen gewissen Respekt ein. Die Snapping Turtle , Schnappschildkröte. Wer hätte das gedacht, dass es hier im Norden Schildkröten gibt. Die wirklich großen haben einen Klodeckelgroßen Panzer. Ich wusste von Burgi und Marcus dass es sie gibt, aber wenn man ein Exemplar mal live gesehen hat, dann ist es einem plötzlich nicht mehr so wohl ins Wasser zu gehen. Man sagt sie können locker einen daumendicken Ast durchbeißen.

Ich finde sie einfach nur super hässlich und doch wieder faszinierend. Sie hat einen schlangenartigen Hals, den sie ein und ausfahren kann. Manchmal ist der Panzer bemoost, da sie bis zu 150 Jahre alt werden. Ein langer Schwanz der dem eines Krokodils ähnelt, viele Falten und eine Höckernase mit der sie aus dem Wasser laut Luft holen, machen sie außergewöhnlich.

Im Winter graben sich diese Tiere im Schlamm ein so weit bis der Boden nicht mehr gefriert. Dann atmen sie durch die Haut und haben einen Herzschlag vom zweimal in der Minute. Ein wirkliches Naturphänomen finde ich.

Burgi hatte gerade gestern ein paar super Aufnahmen machen können. Als sie nach Hause kam wanderte ein kleineres Exemplar vom Sumpf vor dem Haus durch den Garten. 

Diese Bilder sind jetzt besonders für den Papi, der es kaum erwarten kann neues über den Vorschritt des Blockhauses zu erfahren und zu bewundern.